Hier, kurz hinter Trebbin, südlich von Potsdam, scheint die Welt aufzuhören. Weites Land, Spargelfelder, Wald, zahllose Pferde. „Ein traumhaftes Plätzchen“, findet Heiko Klug. Wild sprudelt das Wasser im größten der insgesamt fünf Teiche und bringt dadurch frischen Sauerstoff ins Gewässer. Der „Überraschungsteich“ ist 150 Meter lang, 30 Meter breit und viereinhalb Meter tief. Darin „aalt“ sich alles, was den Angler glücklich macht: Hechte, Zander, Lachsforellen, Saiblinge. Bis zu zwei Tonnen Fisch setzt Klug in der Hochsaison pro Monat in die Teiche. Die kauft er „fangfähig“ ein.
Klug ist gelernter Karosseriebauer, war Berufssoldat und Kraftfahrer, bevor er mit seiner Frau ein Transportunternehmen gründete. Die Märtensmühle-Teiche kennt er seit mehr als zwanzig Jahren. „Angeln“, sagt er, „das ist Ruhe und Rückzug, man bekommt Abstand vom Alltäglichen.“ Die vier Hektar Land, auf denen die Teiche liegen, sollen 370.000 Euro kosten. „Eine Stange Geld“, erinnert sich Heiko Klug. Das findet auch die Hausbank und schickt den 58-Jährigen zur Bürgschaftsbank. „Ein schönes Gespräch“, erinnert sich Klug. Mit der Bürgschaftsurkunde steht die Finanzierung.
Inzwischen ist viel geschehen auf dem Gelände. Neue Unterstände sind gebaut, die Zufahrten modernisiert. Die Besucher freut’s. „Sie sehen, dass hier etwas passiert.“ Alte Gäste kommen wieder, neue finden den Weg nach Märtensmühle. „Es läuft“, freut sich Heiko Klug. Der Umsatz hat sich im ersten Jahr verdoppelt. „Es gab Tage, da mussten wir dichtmachen, so groß war der Andrang.“
Was hier gefangen wird, kommt meist gleich in den hauseigenen Räucherofen, mariniert in sieben verschiedenen Suden. Zu geniessen am hauseigenen Imbiss. Auch deswegen kommen die Gäste. Und wer keinen Fisch mag, der nimmt Wild mit, das vom Jäger aus den umliegenden Wäldern gebracht und hier geräuchert wird. Saisonstart ist am 1. März 2023.
Foto: Iris Krüger/MAZ