Faszination LEGO

Ein Polizeiauto, das seine Oma ihm „aus dem Westen“ mitbrachte, war für Michael West der erste Kontakt mit LEGO. Die Faszination an den kleinen bunten Steinen hat er bis heute nicht verloren. Mittlerweile hat West seine Sammel- und Bauleidenschaft zum Beruf gemacht. In seinem 200 Quadratmeter großen Laden in Teltow verkauft er LEGO an die Kinder der Region, über den Onlineshop an Fans in ganz Europa. Der Erfolg gelang auch mit Hilfe der Bürgschaftsbank Brandenburg.

LEGO wurde 1932 in Dänemark gegründet und ist heute der größte Spielzeughersteller der Welt. 4,9 Milliarden Euro Umsatz generierte das Unternehmen in 2018. Neben den bunten Basissteinen gibt es jede Menge spezialisierte LEGO-Themenserien, die beispielsweise das Stadt-, Weltraum-, Western oder Piratenleben darstellen. Hinzu kommen besondere Sets, die durch Filmkooperationen entstehen – etwa Star Wars, Harry Potter, Herr der Ringe oder Fluch der Karibik. Für Kleinkinder gibt es die großen Duplosteine, für erwachsenere Zielgruppen LEGO Technik und LEGO Architektur. Im LEGO-Kosmos gibt es für jeden den passenden Stein.

Legoshop im Wohnzimmer

Lego Mensch

Michael West spielte als Kind viel mit LEGO; und auch als er älter wurde, blieb dieses Hobby sein Begleiter. Seine Karriere als LEGO-Verkäufer begann er 2007 in seinem Wohnzimmer. West investierte seine Ersparnisse in den Ankauf von LEGO-Sets und verkaufte sie auf Ebay weiter. Zu dem Zeitpunkt hatte er bereits eine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann und ein duales Studium hinter sich und arbeitete als Einkäufer im Lebensmittelhandel. „Verlieren kann man ja nichts“, dachte er sich damals. Tagsüber ging West seiner regulären Tätigkeit bei Rewe nach, an den Abenden und Wochenenden packte er Kartons und verschickte LEGO-Steine. Dass die Entwicklung so gut sein würde, dass er seinen Job aufgeben und einen eigenen Laden eröffnen würde, ahnte er da noch nicht.

Immer zu klein

2009 – als der Platz im heimischen Wohnzimmer immer knapper wurde – mietete West zwei Garagen als Lagerraum an, 2013 eröffnete er in Teltow sein erstes Geschäft mit 80 Quadratmetern Verkaufs- und 70 Quadratmetern Lagerfläche. Mittlerweile ist die Ladenfläche auf 200, das Lager auf 350 Quadratmeter angewachsen. „Eigentlich ist es immer zu klein“, lacht West. 55.000 Artikel hat er vorrätig, darunter auch Raritäten wie einen VW Käfer-Oldtimer – ein Set, das bis zu 1.500 Euro kostet. Nicht nur im Lager, auch im Geschäft selbst stapeln sich die Kartons bis unter die Decke. „Ich bin auf der Suche nach einem größeren Lager vor Ort“, sagt West, der gern in Teltow bleiben möchte.

Hochsaison: November bis Januar

Über den Onlineshop www.meinesteinwelt.de kommen Bestellungen aus ganz Deutschland, aber auch nach Finnland und Österreich verschicke er viel, erzählt West. Richtig voll wird es im Laden immer zur Weihnachtszeit. „Unsere Hochsaison ist von November bis Januar“, sagt West, „im Weihnachtsgeschäft machen wir die Hälfte des Jahresumsatzes.“ Bis zu sechs Aushilfen muss er dann einstellen, um die Bestellungen abzuarbeiten. Besonders beliebt seien derzeit die Ninjago-Bausets, die sich um eine Gruppe junger Ninja-Kämpfer drehen. Hätte West bei LEGO einen Wunsch frei, würde er sich mehr Eisenbahnen wünschen. Denn auch wenn er jeden Tag damit zu tun hat, privat baut er noch immer gern mit den bunten LEGO-Steinen – „leider nur viel zu wenig“, lacht er.

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