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„Wir arbeiten an der Schnittstelle zwischen Energie und Strom“ – so beschreibt Helmut Hoffmann das Kerngeschäft seines Unternehmens. Er ist gelernter Elektromeister, studierter Elektrotechniker und arbeitet seit 64 Jahren bei der Uebigauer Elektro- und Schaltanlagenbau GmbH, kurz uesa. Über Schaltkreise, Stromspannungen, Transformatoren, Automatisierungstechnik, Verteilerstationen und Energieinfrastruktur weiß er alles.

Helmut Hoffmann, leidenschaftlicher Elektrotechniker

Die Geschichte von uesa beginnt 1959 – damals entschlossen sich zwei Handwerker in Uebigau eine PGH, eine Produktionsgesellschaft des Handwerks, zu gründen und Elektrikerarbeiten anzubieten. „Ungefähr eine Woche nach der Gründung kam ich dazu“, erinnert sich Helmut Hoffmann. „Ich war damals der jüngste Elektromeister im Bezirk Cottbus.“ 1972 folgte die Verstaatlichung zum VEB, Hoffmann wurde Betriebsleiter. Das Unternehmen war in der Zwischenzeit auf 60 Mitarbeiter angewachsen. 1990, mit der Umwandlung in die uesa GmbH, übernahm Hoffmann die Geschäftsführung, die er sich bis heute mit Michael Hoffmann und Dr. Jörg Nagel teilt. „Die bis heute dauernde Erfolgsgeschichte des Unternehmens wurde und wird von vielen erfahrenen, hochmotivierten Mitarbeitern geschrieben“, sagt Hoffmann stolz.

Uesa projektiert, fertigt und montiert verschiedenste Elektroanlagen. Dazu gehören etwa Trafostationen, Kabelverteiler, Automatisierungs- und Steuerungsanlagen, Nieder- und Mittelspannungsschaltanlagen, aber auch Ladestationen für E-Autos. „90 Prozent unserer Kunden kommen aus dem Industriebereich“, erzählt Helmut Hoffmann. Unter ihnen sind die großen deutschen Energieversorger, einige Stadtwerke, Maschinenbauer, Planungsbüros, Wind- und Photovoltaikparks. Der Produktionsstandort von uesa liegt in Uebigau-Wahrenbrück, einem 6.000-Seelen-Ort im Süden Brandenburgs. Auf etwa 22.000 Quadratmetern Fläche werden hier 800 Trafostationen und bis zu 40.000 Gehäusesysteme pro Jahr zusammengebaut. Mittlerweile sorgen 545 Mitarbeiter, darunter 30 Lehrlinge, dafür, dass der Strom immer richtig fließt.

Die uesa GmbH ist Teil der uesa Group, zu der insgesamt zwölf eigenständige Unternehmen gehören. „Dank unserer Tochterfirmen haben wir eine enorm hohe Fertigungstiefe“, erklärt Helmut Hoffmann. Die Tochterunternehmen fungieren als Zulieferer für die uesa GmbH; sie sind beispielsweise spezialisiert auf Kupfer- und Blechbearbeitung, Elektroladesysteme oder Transporttechnik. Die Auftragslage sei sehr gut. Daher investiert das Unternehmen aktuell fast zwei Millionen Euro in einen Erweiterungsbau für Mittelspannungsschaltanlagen. Die Bürgschaftsbank begleitet das Vorhaben.

Besonders zwei Themen beflügelten die Branche in letzter Zeit, erzählt Hoffmann: Erneuerbare Energien und E-Mobilität. „Die Umstellung auf grüne Energien bei den Versorgern bedeutet für uns deutlich mehr Arbeit. Wir erwarten in diesem Bereich einen erheblichen Zuwachs in den kommenden fünf bis zehn Jahren“, prognostiziert er. Auch im eigenen Unternehmen bemüht sich der Geschäftsführer um saubere Energie. Seit 2013 betreibt uesa eine 10-Megawatt-Photovoltaikanlage auf dem nahegelegenen Flugplatz in Falkenberg sowie eine 2-Megawatt-Anlage auf dem Dach der Hauptproduktionshalle. Vor dem Betrieb stehen selbst entwickelte Ladestationen für E-Autos.

Für sein stetiges Engagement, junge Leute auszubilden, hat das uesa die Auszeichnung „Ausbildungs-Star“ des Landkreises Elbe-Elster und das „Siegel für exzellente Ausbildungsqualität“ der IHK Cottbus erhalten. Das Unternehmen war darüber hinaus auch schon Preisträger vom Großen Preis des Mittelstandes und vom Zukunftspreis Brandenburg.

Fotos: uesa GmbH

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