Für Marie Läser stand schon während ihrer Schulzeit fest, dass sie einmal ein eigenes Café besitzen wollte. 2020 hat sie ihren Traum in ihrem Heimatdorf Altdöbern in die Realität umgesetzt und begeistert seitdem die Gäste mit ihren selbstgemachten Kuchen, Torten, Keksen und Eiskreationen.
Eine Affinität zum kulinarischen Handwerk hat sie bereits in die Wiege gelegt bekommen. Marie Läsers Eltern besaßen eine Bäckerei, die ihr Großvater schon geführt hatte. „Als Kind war ich immer in der Backstube“, erinnert sie sich. Und da sie „alles mit Schokolade liebt“, stand ihr Berufswunsch früh fest. Nach dem Abitur absolvierte sie ihr BWL-Studium in Magdeburg und Cottbus und begann anschließend eine Konditorausbildung. Als die geschafft war, machte Läser den Meistertitel gleich hinterher. Die Vision vom eigenen Café begleitete sie die ganze Zeit.
Heimatlage
Mit der Rückkehr in ihr Heimatdorf im Oberspreewald begann die Suche nach einem passenden Objekt für ihre Geschäftsidee. Der ehemalige Antik- und Trödelladen direkt am Marktplatz in Altdöbern mit Blick auf Kirche und Schloss stellte sich schließlich als perfekter Standort heraus. 550.000 Euro hat Läser in den Hauskauf, die Umbau- und Sanierungsarbeiten sowie die neue Einrichtung des Ladens investiert. Die Bürgschaftsbank Brandenburg hat sie auf ihrem Weg begleitet. Entstanden ist hier ein modernes Café mit 45 Innen- und 60 Außenplätzen, das 100 verschiedene Backwaren und 40 Eissorten im Sortiment hat. Highlight ist die gläserne Schaumanufaktur, die es Kunden ermöglicht, bei der Zubereitung der Speisen zuzusehen, und die dem Café seinen Namen gibt. Auch ein gläserner Bienenstock lädt zum Beobachten und Staunen ein.
Holpriger Start
Den Schritt in die Selbstständigkeit habe sie nicht bereut, erzählt Marie Läser, auch wenn ihr Start mit einigen Schwierigkeiten verbunden war. Eröffnet hat sie ihr Café Schauwerk im Mai 2020. „Wir hatten etwa zwei gute Monate“, erzählt sie. Dann haben die Coronamaßnahmen gegriffen und einen normalen Betrieb fast unmöglich gemacht. „Es war psychisch und finanziell sehr belastend.“ Durchzuhalten habe sich aber gelohnt: Das Feedback der Gäste sei sehr positiv, besonders die Bewohner aus dem 2.300-Seelen-Dorf freuten sich darüber, dass der Ortskern auflebt und sie ein so großes Angebot an frischen Backwaren zur Verfügung hätten, berichtet die Inhaberin.
Zukunft im Blick
14 Mitarbeiter arbeiten inzwischen in ihrem Café, in den umsatzstarken Sommermonaten kommen Schüleraushilfen hinzu. Schon jetzt kämen viele Fahrradtouristen bei ihr vorbei und seien überrascht von der Vielfalt der angebotenen Speisen, freut sich Läser. Mit dem Ausbau des lokalen Tourismus – der Altdöberner See, ein ehemaliges Tagebauloch, wird zurzeit geflutet – erwartet sie noch mehr überregionale Kundschaft. Auch mit verschiedenen Backkursen, Open-Air-Kinoabenden und wechselnden Brunchs versucht sie, ein breiteres Publikum anzulocken. Perspektivisch möchte sie das Haus am Markt ausbauen und einige Ferienwohnungen einrichten.
Im Moment befindet sich Marie Läser aber noch in Elternzeit und genießt die Zeit mit ihrer Tochter. Ganz loslassen könne sie allerdings nicht, erzählt sie lachend, und freut sich bereits darauf, in Zukunft noch viele unternehmerische Ideen umzusetzen.
Wollte schon als Kind ein eigenes Café haben: Marie Läser.
Fotos: Unternehmen