Schöpferin schöner Dinge

Egal ob Küche, Büro, Wohnzimmer oder Arztpraxis, ob modern, klassisch oder verspielt – wer zu Jenny Gartemann geht, der bekommt ein neues Wohngefühl geschenkt. Die Potsdamerin hat sich mit Hilfe der Bürgschaftsbank vor eineinhalb Jahren selbstständig gemacht und ihr Geschäft „Raumspot“ eröffnet. Seitdem arrangiert sie Formen, Farben, Möbel, Licht und Stoffe zu Wohlfühlräumen für ihre Kunden.

Kein normales Möbelhaus

Innendesign Potsdam
Raumspot ist in der Hegelallee in Potsdam zu finden.

„Ich liebe einfach schöne Dinge“, sagt Jenny Gartemann von sich selbst. In ihrem 280 Quadratmeter großen Geschäft in der Hegelallee stellt sie ihre Wohnideen aus und betont: „Wir sind kein normales Möbelhaus.“ Gartemann entwirft Einrichtungskonzepte. Bei ihr dreht sich alles um Innendesign, um das Zusammenspiel von Farben, Formen und Licht, um Maßarbeit und individuelle Beratung. Ihr Ausstellungsraum wirkt weniger wie kalte Verkaufsfläche, sondern mehr wie ein gemütliches Wohnzimmer. Laufkundschaft gibt es nicht. Ihre Kunden kommen mit Termin, können sich Stoffe, Wandfarben, große und kleine Möbelstücke, Lampen, Kunst- und Dekoartikel anschauen und anfassen. „Ich verkaufe keine Möbel, sondern eine Dienstleistung“, sagt Gartemann. Dazu gehört alles, vom Ausmessen der Räume über den Design-Entwurf am Computer, die Bestellung und der Aufbau von Möbeln bis hin zur Koordination der Handwerker und die finale Dekoration. „Wir machen alles möglich.“

Berufung früh gefunden

Ihre Begeisterung für Design und geschmackvolle Einrichtungen habe sie schon früh entdeckt, erzählt sie. Als sie mit 14 Jahren vor dem Einrichtungshaus „More & Wolf“ in Potsdams Zentrum stand, beschloss sie, später dort arbeiten zu wollen. „Ich war eigentlich auf dem Weg zur Bibliothek und blieb an den Schaufenstern hängen“, erinnert sich Gartemann. Dieses Erlebnis prägte sie. Es folgten ein Schülerpraktikum, die Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau im Bereich Wohnbedarf, ein paar Jahre als Einrichtungsberaterin, ein berufsbegleitendes BWL-Studium und schließlich der Posten als Filialleiterin bei „More & Wolf“. „Ich blieb immer hartnäckig“, erzählt Gartemann über ihren Karriereweg. Und diese Eigenschaft half ihr auch bei dem Schritt in die Selbstständigkeit. Als junge Gründerin habe sie sich immer wieder beweisen müssen – bei Banken, Vermietern, potenziellen Geschäftspartnern und Kunden.

Motiviert und ausgebucht

Ihr größter Pluspunkt dabei: die eigene Motivation. „Ich war überzeugt, dass es funktioniert“, sagt Jenny Gartemann. Sie schrieb einen Businessplan, verteidigte ihr Konzept, lernte mit Rückschlägen umzugehen. Als „Einzelkämpferin“ startete sie schließlich im Juni 2019 und arbeitete rund um die Uhr. Inzwischen hat sie drei Mitarbeiter und will weiter wachsen. Das Feedback der Kunden aus dem ersten Jahr sei sehr gut gewesen, erzählt sie. Auch die Corona-Pandemie habe sich nicht negativ auf ihr Geschäft ausgewirkt. Im Gegenteil: Da die Leute mehr zuhause waren, fingen sie an, in ihre Umgebung zu investieren. „Wir sind ausgebucht.“  

Alles richtig gemacht

Im kommenden Jahr soll das digitale Angebot ausgebaut werden – ein eigener Onlineshop befindet sich bereits im Aufbau. Und in etwas fernerer Zukunft würde sie gern auch einmal eigene Möbelstücke designen, erzählt Gartemann. Nach ihrem Sprung in die Selbstständigkeit gefragt, resümiert sie: „Rückblickend kann ich sagen: Alles richtig gemacht.“

Facebook
YouTube
LinkedIn